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Thema: MZ in der Berliner Zeitung |
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Datum:26.11.02 11:10 (joerg.lambertus@gmx.de) |
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Ja,nee,
scheinbar hat MZ auch in der Wirtschaftspresse den einen oder anderen Gönner.
Verglichen mit dem, was die letzten 10 Jahre bei KTM in Österreich passiert ist,
imponiert mir persönlich das ganze allerdings nicht so sehr.
Zwar glaube ich, daß die Werkarbeiter einen überdurchschnittlich guten Job erledigen,
doch halte ich die MZ-Firmenführung nach allem was ich persönlich oder durch Händler
mitbekommen habe, für einen Haufen Volldeppen.
Während sich so ziemlich alle Motorradhersteller mitsamt Händlerschaft in den 90er
Boomjahren in
Europa eine golden Hintern verdient haben, wurde seitens MZ nur heiße Luft produziert.
Unsere Skorpione sind doch das beste Beispiel.
Kennt doch fast kein Mensch.
Die ganze Motorradwelt lacht seit Jahren öffentlich über großspurige Übertreibungen
ala GP
und Waldmann.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich Ducati,Aprillia oder sonst wer ernsthafte
Gedanken wegen der
paar 1000s machen, die ihnen da irgendwelche Marktanteile wegnehmen könnte.
Überhaupt ist das ganze doch eine Farce. Wenns den Fisch zu kaufen gibt, ist das
Design allein schon gute 5 Jahre alt...
Prinzipiell bockt sie mich ja auch an (Kassettengetriebe, CroMo-Rahmen, Lightcons, etc.),
aber
diese Verschlepperei mit der Fertigung- da kannste doch nix mehr von glauben, was die
einem erzählen. Vielleicht ist der Motor totaler Müll- die Entwicklungszeit war ja
immerhin kurz genug....
Das werden dann die ersten Käufer herausfinden.
Im Sommer sollte ein Testfahrzeug zur MOTORRAD-Redaktion gehen, alles was kam war ein
Bericht über den Motor und sein Potenzial bzgl. weiterer Modellausführungen.
Nur heiße Luft eben.
Der Marketingheini scheint was auf dem Kasten zu haben, aber die anderen Schlipsheinis aus
der MZ-Teppichabteilung->Daumen runter!
Ach so, und um auf den Artikel zurückzukommen:
". "Nein, ich will nicht in den Osten gehen!" Wenn Petr-Karel Korous, 46,
sich etwas in den Kopf setzt, bringt man ihn kaum davon wieder ab"
und dann:
"Korous ist dennoch gegangen"
Ja sauber!
MZ is back (after the others?!?)
Jörg
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Datum:26.11.02 19:03 |
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@jörg,
irgendwie hast Du Recht, trotzdem muß ich widersprechen.
Wenn es die "Gönner" nicht gegeben hätte wäre uns die SKORPION vielleicht nie
passiert. Habe zufällig eine MZ-Historie ab 1950 dazuliegen. Den größten Teil nehmen
die verschiedenen Nachwendesondermodelle (Zweitakt + Rotax) ein. In einer gigantischen
Vielfalt, optisch "aufgewertet", daß es einem teilweise den Magen umdreht.
Hätte man sich bei der Modellpflege auf ein paar Klassiker (optisch unverändert), z.B
die ETS(nicht Z)250 oder TS 250 beschränkt, so wäre der Absatz mit weniger Aufwand
sicher nicht viel schlechter ausgefallen, und man hätte sich den ganzen anderen Quatsch
sparen können. In sofern ist für mich die Skorpion der eigentliche Meilenstein und
Glücksgriff (trotz der Deppen). Daß sie nicht sonderlich bekannt ist, ist meiner Meinung
nach vorallem dieser üblen Vorgeschichte, nicht der Potenz dieser schönen
"Proleten-Ducati", zuzuschreiben. Wer das Konzept der Skorpion Sport mag, wird
(auch, und gerade jetzt) nicht's Vergleichbares finden. Höchstens die SZR, aber da tun
mir schon vom Hingucken die Eier weh. In sofern hoffe ich auf den Fortbestand der Marke,
von mir aus auch mit Hilfe der "Baghis", von denen ich zwar kein Fan bin, aber
der Image-Gewinn durch sie ist ja offensichtlich. Stell Dir vor es käme eine Retro-Sport,
hoffentlich nicht! Exot sein (bzw. besitzen)ist doch schön, oder?! Und die Tausender
werde ich mir bestimmt nicht kaufen (obwohl ich das Geld hätte ;-)))
mfG
Uwe R.
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Datum:28.11.02 07:53 (steinruck_r@web.de) |
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Jörg hat recht:
Das MZ nicht in der (ersten) Liga von BMW, Ducati, KTM usw. spielt, hat sich das
Management selbst zuzuschreiben. Das hat nicht nur mit der Zweitakt-Vergangenheit zu tun.
Die tun wirklich alles um ihren Ruf in der Motorradgemeinde auf niedrigstem Niveau zu
halten:
Beispiel: Fabrikatebindung für die Skorpion-Bereifung. Das MZ-Management stiehlt sich aus
der Verantwortung und schiebt den schwarzen Peter an die Kunden, die jetzt schauen können
wie sie bei den Reifenherstellern an Reifenfreigaben kommen.
Beispiel: Absolut unzureichende Unterstützung bei technischen Problemfällen.
Beispiel: Unsere Skorpion: Design und technisches Konzept "sehr gut", praktische
Ausführung (Verarbeitungsqualität usw.) allenfalls "ausreichend"
Also nix mit strahlendem Management-Helden und Super-Mannschaft, sondern, sondern nur
zweite Liga. Bei diesem Image der Marke MZ wird die 1000s den Managern bei BMW, Ducati
& Co. keine schlaflosen Nächte bereiten.
Auch ich selbst als überzeugter Skorpion-Fahrer würde, wenn ich schon 12.000 EUR in die
Hand nehme, den Betrag nicht in eine MZ investieren, die schneller an Wert verliert als
sie fahren kann, sondern dafür etwas Solides mit Chancen auf Wiederverkauf erstehen!
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